Es wurde schon viel geschrieben, gesagt und geklagt über „The Voice of Switzerland“ von SRF. Auch mich, als Musikliebhaber fast aller Stilrichtungen, hat „The Voice of Switzerland“ hinter dem Ofen vor den TV, oder genauer vor den Compi geholt, denn die Umsetzung der Nachspielmöglichkeit auch SRF und Youtube sind vorbildlich, grosses Kino. So ist die Show für mich, nach „Der Bestatter“, der zweite Volltreffer von SRF.
Zu den Coaches
Ein gelungener Mix aus verschiedenen Stilrichtungen und für verschiedene Altersgruppen. Mich schaudert vor der Vorstellung einen Chris von Rohr oder ein Göle bei den Coaches zu haben. Philipp Fankhauser find ich eine Bereicherung, weil er so schön unaufgeregt ist. Marc Sway spricht, als wäre seine Zunge betäubt, aber man muss in einfach gerne haben. Stress ist wie immer etwas mehr als er ist, aber „très sympha“ und klabautert nicht lange über einen Entscheid nach, ist direkt, das mag ich. Zudem: Wenn sein PR-Manager dem Blick die Story über sein Modelabel gesteckt hat, war das ganz grosse Schule. Ein Schelm ver Böses denkt. Stefanie Heinzmann ist mir zu „alles isch güet, hüere güet“ aber sie hat eine Hammertruppe zusammengestellt und die Sängerinnen und Sänger am weitesten gebracht, Chapeau!
Zu den Stimmen
Die Stimmen überwältigen und wenn ich mich so umhöre, erstaunt nicht nur mich, was für Stimmen wir in der Schweiz haben. „In der Schweiz?“ mag einer fragen. Da ist der „Singing Postman“ dessen Wurzeln ganz sicher nicht in Trubschachen liegen, ein Portugiese, der strahlend verkündet, dass er gar nicht versteht, was er Schweizerdeutsches singt, aber es so intoniert, als ob er den Song erfunden hätte, eine Argentinierin mit ihrem unschweizerischen Selbstbewusstsein und positiven Auftreten, eine Israelin, die zeigt, dass Florece Welchs Art zu singen doch nicht soo einzigartig ist. Sie sind hier wegen der Liebe, wegen einer neuen Chance, wegen unserem Land und ihre Internationalität fügt sich nahtlos zusammen mit unserem Eigengewächs: Der Power aus Basel, einer Bernerin die innert kurzer Zeit unglaubliche Fortschritte macht, eine Tessiner Stimme, die zwar nicht grandios ist, einem aber durch die Freude vollends einnimmt und dann noch zwei Stimmen aus der Romandie, die eine ganz gross, die andere engelhaft.
Wegen dieser Zusammensetzung wird in der Sendung Schweizerdeutsch, Hochdeutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Englisch gesprochen. Neben dem, dass – wie man sagt – Musik eine eigene Sprache ist, setzt das für mich noch einen obendrauf, denn „this is The Voice of Switzerland!“
PS: Und ein grosses Kompliment der Band, die das alles begleitet und dem Tonmeister, der das perfekt umsetzt. Da sind wahre Profis am Werk
Dem bleibt nichts hinzuzufügen! Auch mich hat diese Sendung mal wieder vor den TV, bzw. vor die Leinwand gelockt und als ehemaliger Sänger diverser Rockbands traue ich mir nicht nur ein fundiertes Urteil zu, sondern freue mich riesig darüber, was sich in der Schweiz an Stimmenpotential findet! Und die Sendung zeigt einmal mehr, wie sehr die Kulturlandschaft der Schweiz von „Multikulti“ profitieren kann! Denken wir daran, wenn es politisch dann wieder mal darum geht, die Grenzen möglichst hermetisch abzuriegeln…
Sehr toller Blogeintrag 🙂 Auch ich verfolge die Sendung gespannt und bin überrascht, was die Schweiz für Stimmen zu bieten hat. Ich war bisher nicht immer mit den Jury-Entscheidungen zufrieden aber Geschmäcker sind schliesslich verschieden.
Besonders aufgefallen ist mir aber auch, dass Musik verbindet. Ich finde es schön, dass man so eine Sendung ausstrahlen kann, obwohl nicht nur die Landessprachen vertreten sind.