Rentnerleben – 1 – Der Sprung

Vorweg: Natürlich bin ich kein Rentner, dazu bin ich noch zu jung, sondern geniesse seit April eine Auszeit vom Berufsleben. Mehr zur – nicht ganz unwichtigen – Terminologie weiter unten. Wie das so ist mit den schönen Dingen im Leben, muss alles auch einmal ein Ende haben. Das meinte auch Carlos Santana in They All Went to Mexiko

Und da ich per 1. Dezember 2011 wieder ins Berufsleben einsteigen werde, findet auch mein Rentnerleben ein Ende. Bis dann werde ich meine wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen hier, quasi im Rentnerblog, dokumentieren. Solltest du dir selbst schon mal überlegt haben, eine Auszeit zu nehmen, oder einfach wissen möchtest, wie es mir ergangen ist, dann solltest du keinen Rentnerleben-Betrag verpassen. Also, Pack dir ne Rheumadecke, es geht los mit Teil 1: Dem Sprung

Terminologie: Sabbatical? Nein Auszeit!

Ich selbst nannte meine Auszeit Schnupperlehre als Renter. Im Prinzip hatte ich ja genau das vor zu tun, was man so tut, wenn man nicht arbeiten muss. Mit dem Unterscheid zum Rentnerdasein halt, dass da eben keine Rente ausgezahlt wird, man dafür Dinge tun kann, die in jüngerem Alter einfacher sind. Wenn ich das jeweils sagte, „Schnupperlehre als Rentner“, bekam ich neben einem Lächeln auch oft „aha, Sabbatical“ zu hören. Auch wenn Sabbat ja „Innehalten nach getaner Arbeit“ bedeutet, fiele der Begriff bei mir als Agnostiker auf unbestellten Boden. Der Begriff wird zudem auch in der Wissenschaft verwendet um sich für eine bestimmte Zeit frei neuen Themen zu widmen, um auch eine Neuorientierung vorzunehmen. Auch das wollte ich im Grundsatz nicht. Damit sind wir bereits beim ersten Punkt für eine Auszeit, dass man sich erst einmal klar werden muss, warum man die Auszeit machen möchte.

Warum?

Natürlich hatte ich viel zu viel gearbeitet, konnte meine Begeisterung nicht mehr so finden, wie ich es von mir gewohnt bin, hatte in 25 Jahren Arbeitsleben nie länger als 4 Wochen frei und so einige Ideen was man so tun könnte, wenn man mal nicht arbeiten müsste. Aber das alles ist der falsche Ansatz, um die Frage nach dem Warum zu beantworten, denn die zentrale Frage ist: Warum nicht?
Ich brauche bestimmt ein Jahr um meine geistigen Elektronen in umgekehrte Richtung in die Bahn zu schicken. Welche Gründe gibt es denn, es nicht zu tun? Recht wenige, Familie lass ich knapp gelten, aber Hand aufs Herz, ginge auch mit, oder?

Die Schweiz ist eine Insel der Glückseeligkeit

Kurz: Ich kam zum Schluss, mein einziges Risiko ist Krankheit. Denn ich kann was, habe eine gute Ausbildung, tollen Arbeitsnachweis und meinen Lebensstil nicht an Orte hingeschraubt, die ich mir zwar hätte leisten können, mich aber nicht glücklicher gemacht hätten und ich habe auch keinen falschen Stolz, wenn es finanziell eng würde, einen Job zu machen, der nur den Grossteil meiner Ausgaben deckte. Und wenn alle Stricke reissen, haben wir ein Sozialsystem, das mir ermöglichen würde, mich wieder einzugliedern. Was ein grosses Geschenk, in ein solches Land geboren worden zu sein.

Der Sprung

Mit all der nötigen Erkenntnis und Reflektion ist der gross anmutende Sprung in Wirklichkeit ein kleiner. Wie das erste Mal auf dem Sprungturm von der 5-Meter-Plattform. Kaum ist man im Wasser, lacht man über den Widerstand, den man oben noch spürte. Eigentlich macht man den Sprung schon dann, wenn man den Sprungturm besteigt und daran denkt, eine Auszeit zu nehmen. Das einzige was man dann noch falsch machen kann, ist umzudrehen und runterzuklettern. Man wir das Leben lang daran denken: Was wäre, wenn ich auf den Turm gestiegen und gesprungen wäre?

Bei aller Euphorie, es lohnt sich ein paar Vorkehrungen zu treffen, denn ohne Wasser im Becken und Badehosen, die beim Kopfsprung runterrutschen, kann man sich blamieren oder ernsthaft Schaden nehmen. Mehr dazu liest du im Teil2:

Rentnerleben – 2- Vorkehrungen treffen

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5 Kommentare zu “Rentnerleben – 1 – Der Sprung

  1. Pingback: Rentnerleben – 8 – Fazit « The life according to Slartbart

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